Wer bin ich wirklich?
Um dieser Frage ein Schritt näher zu kommen, könnte dieser Artikel über weiblichen und männlichen Narzissmus, dich ein Schritt weiter bringen.
Gehörst du zu den Frauen, die sich selbstsicher zeigen, auch wenn sie sich unsicher fühlen?
Gehörst du zu den Männern, die sich überheblich zeigen, auch wenn sie sich unsicher fühlen?
Kippt deine Selbsteinschätzung schnell von Minderwertigkeitsgefühlen in Größenphantasien?
Hast du das Gefühl besonders sein zu müssen, um gesehen und gemocht zu werden?
Während narzisstische Männer sich meist als grandios empfinden, schwanken Frauen häufig in ihrem
Selbstwert hin und her zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplexen. Der Kern des männlich-offenen und weiblich-verdeckten Narzissmus sei aber gleich: Das ganze Leben dreht sich nur um die
eigene Person und du drehst dich im Kreis (um dein eigenes ICH).
Kennzeichnend für den narzisstischen Charakter ist das Maßlose und die ausbeuterische Haltung sich selbst, seiner sozialen und ökologischen Umwelt gegenüber.
Wie viele moderne Menschenopfer in Form von emotionaler Zerstörung bringen wir auf dem Altar der Anerkennung, Leistung und Karriere dar?
Zwanghafter Perfektionismus, fassadenhafte körperliche Vollkommenheit und luxuriöse Lebensgewohnheiten
sind die neuen golden Kälber, um die wir bis zur Erschöpfung tanzen. Durch unsere Überheblichkeit (über-heben) wir uns buchstäblich bis zum krisenhaften Zusammenbruch, der uns zwingt,
innezuhalten und in der Genesung unsere Grenzen zu finden und uns mit unserer Begrenztheit auszusöhnen, begrenzt bin ich jedoch nur auf dem menschlichen Weg. Je mehr wir uns selbst verloren
haben, umso mehr müssen wir in Extremen leben, um uns überhaupt noch zu spüren. Es scheint so zu sein: Je reicher und großartiger wir außen sind, umso emotional verarmter sind wir innen. Der
Preis der Innenweltzerstörung ist katastrophal. Die einzige Lösung um aus diesem Dilemmer wirklich auszusteigen und die begrenztheit aufzuheben ist der Weg zum Wahren Selbst/Gott.
Viele Menschen haben das Gefühl, nur eine Lebens- und Existenzberechtigung zu besitzen, wenn sie perfekt sind. Der zwanghafte Perfektionismus ist eine Folge, des inneren Kleinheitsgefühl, der inneren Unsicherheit und es soll dir Bestätigung von außen bringen. So empfindet der Mensch ohne Gott. Viele Menschen fühlen sich nicht, sind nicht in der Lage, sich selbst zu bestätigen und brauchen immer wieder die Bestätigung von außen. Das ständige Brauchen im Außen, macht Abhängig und ist Selbstzerstörerisch, da du dich innerlich nicht lebensfähig fühlst und selbst auch gar nicht wirklich in der Lage bist das was dir abhanden gekommen ist, dir selbst zu geben. Was ich nicht erfahren habe, kann ich auch nicht geben.
Viele Menschen suchen Hilfe in Süchten, wie Tablettensucht, Alkoholsüchtig, Beziehungssucht, Sexsucht, Arbeitssucht, Arbeitsvermeidungssucht,
Medikamentensucht, Drogensucht, Esotheriksucht u.v.m.
Diese führen den Mensch, immer weiter weg von sich selbst und immer tiefer in die Abhängigkeit. Erst wenn der Mensch die Verantwortung für sich selbst übernimmt und erkennt dass die Genesung nur stattfinden kann, wenn ich mein Leben Gott übergebe und mein ICH zurückstelle, ist Heilung möglich. Solange du versuchst deine Fassade aufrecht zu halten, versteckt sich hinter dieser Fassade, dein emotional verwahrlostes, verzweifeltes, ausgehungerte kleine ICH. Dieses ICH, leidet unter der scheinbaren Größe, die der Mensch darstellen will, still vor sich hin. Es will sich von dir und der Umwelt angenommen und gesehen fühlen, so wie es wirklich ist, in seiner ganzen Vollkommenheit. Die Entdeckung des wahren Selbst (Gott) ist der Anfang der Genesung und erfordert eine Umkehr zu Gott womit eine Wiedergeburt stattfinden kann. Deine neue Identität hilft dir deinen inneren Mangel zu füllen, um im Außen niemanden mehr zu brauchen. Mit Gott bist du lebensfähig und dein innerer Mensch kann wachsen. Der Beziehungsaufbau mit Gott ist Voraussetzung um eine gesunde Beziehung zu Mann/Frau zu erleben. Der Mensch selbst, ohne Wiedergeburt, nämlich ohne Identität ist wirklich nur begrenzt bis gar nicht in der Lage das zu leisten.
Das was der Mensch will, das tut er nicht und das was der Mensch nicht will, das tut er (sündiges
Verhalten in einer sündigen Welt).
Welche Eigenschaften treffen auf dich zu?
► Zeigst du dich selbstsicher, obwohl du dich unsicher fühlst?
► Hast du oft den Eindruck, nicht zu wissen, wer du wirklich bist?
► Schwankt deine Selbsteinschätzung zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und
Größenphantasien hin und her?
► Glaubst du, besonders sein zu müssen, um gesehen und gemocht zu werden?
► Bist du nie gut genug?
► Löst du dich schnell in deinem Gegenüber auf und weißt dann nicht mehr, was du
fühlst und -willst?
► Sehnst du dich nach Beziehungen, läufst aber weg, wenn es jemand wirklich ernst
mit dir meint?
► Liebst du deinen Partner immer noch, auch wenn er schwach ist und Fehler zeigt?
Kannst du die meisten Fragen mit ja beantworten, wirst du wenn du ehrlich zu dir
selber bist, an tiefen Selbstzweifeln leiden, ständig unter Druck stehen, um alles richtig und perfekt zu machen. Du lebst womöglich in einer unerfüllten Beziehung/Partnerschaft und hast Angst vor Nähe und Furcht davor verlassen zu werden. Solltest du in dir ein klares „JA,
SO FÜHLE ICH MICH“ verspüren, solltest du es dir Wert sein, dich auf den Weg zu machen. Denn in dir wartet das ICH auf Erlösung. Jesus Christus ist
unser Retter und Erlöser, nur er bringt uns Heilung.
Das Konstrukt des weiblichen Narzissmus soll dir dabei
helfen, dein Problem besser zu verstehen und dir den Weg aufzeigen wie du Erlösung finden kannst. Es gibt keine vorgeschriebene Lösung da jeder individuell und verschieden ist, jeder wird seinen
eigenen Weg finden. Für uns gibt es nur einen Weg und das ist der Weg mit Gott unsrem Vater, Jesus Christus unserem Erlöser. Unsere Irrwege lassen uns da ganz sicher sein, dass dieses der einzige
und wahre Weg aus der Krise ist, alle anderen Wege haben das Leiden nur verlängert.
In der folgenden Gegenüberstellung sind die zwei Grundmuster der narzisstischen Störung ersichtlich: (Quelle Buch: Weiblicher Narzissmus – Der Hunger nach Anerkennung)
Männlicher Narzissmus Weiblicher Narzissmus
Betont die Grandiosität
|
Ist in der Minderwertigkeit, Depression und Hilflosigkeit verwurzelt
|
wertet sich auf und macht sich unangreifbar
|
Macht sich klein und zum Opfer |
Kampf um Anerkennung und Autonomie, übermäßige Selbstbezogenheit
|
Anerkennung durch Anpassung bis zur Selbstaufgabe |
männliches Rollenbild
|
weibliches Rollenbild |
Kompensation der Schwäche durch Grandiosität |
Kompensation der Schwäche durch Überanpassung, Leistung und Attraktivität
|
distanziert, vorweigend unempathisch, verletzend, abwertend
|
Aufgaben im anderen, empathisches Mitfühlen bis zur Übernahme fremder Gefühle |
narzisstisches Wir-Gefühl |
Depressive Stimmung, negativer „Gefühls-Sumpf“, Negativität
|
Beziehungsablehner (vermeidend)
|
Beziehungsannehmer (anklammernd) |
Narzisst
|
Komplementärnarzisstin |
Gibt sich nicht auf in Beziehungen
|
Unterwirft sich und gibt sich in Beziehungen auf |
Stabilisierung des Selbstwertgefühls durch die Partnerin und ihre Bewunderung
|
Suche und Entlehnung eines idealisierten Selbst beim Partner und seinen Erfolgen |
Identifizierung mit dem Idealbild, das die Partnerin von ihm macht
|
Identifikation mit Ideal-Selbst des Partners; Partner ist idealisiertes Ersatz-Selbst |
sucht Mutterfigur |
Sucht Elternfigur und Halt im Partner, bemuttert den Partner
|
offene Aggressivität, Auflehnung und Abwertung |
Passive Form der Aggressivität, häufig in Form von Verweigerung, Trotz und interner Abwertung
|
Verfolgerposition
|
Opferposition |
Abwehr der Kränkung durch Rückzug, Beziehungsabbruch, direkte Aggression
|
Abwehr der Kränkung durch Harmonisierung und Anpassung |
Sieben Schritte, wie ich vom falschen Selbst (ICH) zum wahren Selbst (GOTT) finden kann:
1. Die
Kapitulation vor dem falschen Selbst, vor dem menschlichen Weg. Hinwendung zu Gott durch Wiedergeburt und Vertrauen auf Gott.
2. Die Konfrontation mit Angst und Unsicherheit.
3. Vertrauen fassen, um sich auf einen anderen Menschen einzulassen, um mit ihm gemeinsam das emotionale Gleichgewicht wieder herzustellen.
4. Verführungen, die dir dein falsches Selbst (dein ICH) entgegenbringt, zu wiederstehen.
5. Durch neue
Lebendigkeit, in dem du Wiedergeboren bist und nach Gottes Gesetzen leben willst.Nicht mehr dein Wille sondern Gottes Wille wird wichtig.
6. Beziehungsfähig
werden durch den Beziehungsaufbau mit Gott an erster Stelle, gleichzeitig auch mit deinem Partner/Ehemann.
7. Die Grandiosität aufgeben und innere Seelenruhe einkehren lassen. Dein Leben in Gottes Hand wissend.
Selbstachtung und Selbstwirksamkeit sind die Grundlagen eines stabilen Selbstwertgefühls, dieses sind alles menschliche Begierden. Selbstwirksamkeit bedeutet ein Gefühl von Stärke und Kompetenz, das sich im Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ausdrückt. Bis ich mir klar werde dass ich mit meinen Fähigkeiten am Ende bin (ich selbst kann nicht mal selbst atmen, es atmet mich, Gott atmet mich).
Das Vertrauen zu Gott darf aufgebaut werden. Das Vertrauen aus dir selbst heraus ist auf Dauer für jeden zum Scheitern verurteilt. Der Mensch kann sich selbst in keinster Weise vertrauen. Der Mensch selber ist eine sündige Natur, der völlig Abhängig ist. Wer das nicht wahrhaben will und seinen Selbstwirksamkeit ausbauen will, wird in einer Sackgasse landen, obwohl er der Ansicht ist das richtige zu tun. Die innere Einstellung ist mehr auf Sieg als auf Scheitern gerichtet. Nur wenn der Mensch sich Kompetent fühlt, daran glaubt, Einfluss nehmen zu können und sich auf sein Können verlässt, fühlt er sich seiner selbst wert.
HERZLICH(S)T
Klaus und Dagmar
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Die Autoren
Klaus und Dagmar Mehler betrachten sich als Wegbegleiter in ein neues BEWUSST-SEIN. Es ist der Wandel vom MENSCHLICHEN Bewusstsein zum GEISTLICHEN Bewusstsein. Sie tragen mit Ihren blog-Artikeln zur Aufklärung bei und unterstützen mit Ihren Coachings, Seminaren und Vorträgen, Einelpersonen, Paare und Familien in Sachen Konfliktmanagement.
Sie bringen somit geistliches Wissen in den menschlichen Alltag.
Zusätzlich bieten Sie kostenlose Glaubensgespräche an. Diese werden vor oder nach den Coaching gerne in Anspruch genommen.
Durch Ihren starken Glauben an Gottes Wahrheit, wurden Ihnen über die Jahre auch die Irrwege der Menschheit durch Gott Offenbart, um so zukünftig die Belange Ihrer Klienten verstehen zu können und die Fähigkeit zu besitzen diese auch dort abzuholen wo sie gerade stehen. In diesem Zusammenhang haben Sie auch ein Glaubensbekenntnis am 21.02.2015 abgegeben
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Daniela B. (Donnerstag, 05 Juni 2014 17:01)
Das Thema finde ich super, weil ich selbst Narzist bin und gerade meine Selbstheilung vorantreibe (bisher recht erfolgreich). Wobei ich denke, dass ihr den Punkt nciht ganz getroffen habt. Ich denke, Narzismus ist nicht nur im Luxus und in der (gesellschaftlich anerkannten) Perfektion zu finden. Auch gerade ein gegen die Gesellschaft und ihre "Normalitäten" gerichtetes Verhalten kann die Sehnsucht ausdrücken, etwas "besonderes" zu sein...
Dagmar Höing (Donnerstag, 05 Juni 2014 18:30)
Liebe Daniela,
du hast vollkommen recht, dass der Narzismus nicht nur im Luxus und in der (gesellschaftlich anerkannten) Perfektion zu finden ist. Wir haben das Thema erstmals auf unserem blog kurz angerissen. Damit lassen sich ganze Bücher schreiben, wie auch bereits geschehen.
"Etwas besonderes" zu sein, drückt sich in allen Bereichen der Gesellschaft aus, besonders heißt natürlich auch aus dem Rahmen der Normalität zu fallen. Dort sind meistens die Tochter/Sohn-Modelle, wie die "trotzige Tochter", die "lockende Tochter", den "rebellischen Sohn", den "Versager", den "erotisch aufgeladenen Sohn" die Regel.
Wo wir das auch vermehrt finden, ist in der ESO-SZENE. Wenn die Person schon nicht im normalen Leben was besonders werden konnten, dann doch bitte hier. Dieses sind dann die Unbewussten, die den Menschen erzählen sie könnten mit ihrer Gabe, dich heilen, deine Zukunft voraussagen u.v.m.
HERZLICH(S)T
Klaus und Dagmar
petra (Donnerstag, 05 Juni 2014 20:36)
"holy shit" ... und "ups" schreit da mein überstübchen... und ein "erwischt" und ein "scheiße" noch dazwischen... eieieiei ... mein Name ist Petra, und ich bin Komplementärnarzisstin ... zu sehr, vielen, viel zu vielen Prozentanteilen! :D das Kind hat einen neuen namen... yay! ... und nun?
Dagmar Höing (Freitag, 06 Juni 2014 10:09)
Liebe Petra
... und nun?
Die Sieben Schritte, wie ich vom falschen Selbst zum wahren Selbst finden kann, können dir helfen Licht ins Dunkel zu bringen. Was du durch diesen Artikel für dich bekommen hast, ist Bewusstsein und mit diesem Bewusstsein, kannst du es jetzt wandeln, wenn du Veränderung für dich willst.
Unsere Artikel sollen Bewusstsein schaffen, dafür schreiben wir diese.
Wenn du es dir nicht alleine zutraust, kommt Schritt 3. zum Tragen.
Schritt 3. Vertrauen fassen, um sich auf einen anderen Menschen einzulassen, um mit ihm gemeinsam das emotionale Gleichgewicht wieder herzustellen.
Bewusstsein schaffen ist der 1. Schritt, den bist du jetzt gegangen. Auf deinem weiteren Weg, wünschen wir dir, viele wundervolle Erkenntnisse und wenn du dich uns anvertrauen möchtest, stehen wir dir mit unserer Erfahrung zur Verfügung.
HERZLICH(S)T
Klaus und Dagmar
Haki (Mittwoch, 17 August 2016 20:03)
Vielen dank !!
Hat mir sehr geholfen hab sehr viel über narzissmus gelesen weil ich seit der aufgabe meines falschen selbstbildes mit enorm starken unsicherheiten und ängsten zu kämpfen hatte und hab leider nichts zum thema heilung gefunden außer " halte dich von diesen menschen fern" und therapeuten weigern sich diesen bösen menschen zu helfen", was aus meiner sicht natürlich nicht hilfreich ist :)
Euer beitrag hat mir wieder mut gemacht
Dagmar Mehler (Donnerstag, 18 August 2016 12:09)
Liebe/r Haki,
es freut uns, dass unser Beitrag dir wieder Mut gemacht hat. Das ist auch das Anliegen mit unseren blog-Artikeln Aufklärung zu betreiben und somit auch Mut unseren Lesern im Namen unseres Herrn zu machen.
HERZLICH(S)T
Klaus und Dagmar
Maurice (Dienstag, 29 November 2016 21:50)
Ist es möglich aus den Narzismus rauszukommenn? Ich bin grad dabei mein Selbstwertgefühl zu stärken, aber immer wieder stöße ich auf diese Kriterien. Es ist so, dass ich es nur tue, um mehr Macht demonstrieren zu können. Aber auf der anderen Seite möchte ich ein richtiges Leben führen.
Schon mal vielen Dank für die Antwort
Dagmar Mehler (Samstag, 03 Dezember 2016 16:47)
Hallo Maurice,
entschuldige die verzögerte Reaktion auf deine Frage. Wir sind umgezogen und hatten einige Tage keinen Zugang zum Internet.
Ganz bestimmt kann der Mensch seinen Narzismus entkommen. Es ist eine Persönlichkeitsstörung die ein großteil der Menschen betrifft, die einen mehr den anderen weniger. Der Mensch ist von Natur aus narzistisch veranlagt. Erst wenn der Mensch sich in einer Krise befindet, fängt er an darüber nachzudenken und ehrlich zu sich selbst zu werden.
Durch meinen eigenen Lebensweg habe ich mich auf Menschen mit narzistischen Persönlichkeitsstörungen spezialisiert. Bei dem Weg über die Psychotherapie (menschlicher Weg) stoßen wir immer wieder an Grenzen, so meine Erfahrung. Der geistliche Weg (göttliche Weg) aber, den wir bevorzugen, ist dabei grenzenlos und mit Abstand auch der leichtere Weg.
Wir können gerne einen Telefontermin vereinbaren um deine persönliche Situation anzusehen.
Schreibe mir über unser Kontaktformular eine Nachricht, wenn du das möchtest.
HERZLICH(S)T
Dagmar
Jutta (Freitag, 16 Juni 2017 13:53)
Ihr Text bezieht sich auf die Aussagen aus dem Buch von Bärbel Wardetzki. Hierzu möchte ich gerne sagen, dass alle Menschen letztlich eine narzisstische Störung haben, auch die besagte Autorin. Die Depression ist ein Hinweis dafür, dass der Mensch noch über tiefe Gefühle verfügt, die in unserer Spaß orientierten Gesellschaft gar nicht erwünscht sind und so letztlich eine Blockade entstehen lassen. Grundsätzlich gehört die Depression aber auch zum Leben dazu, was heute eben ungern eingesehen und auch abgewehrt wird. Der Mensch verfügt letztlich über zwei ausgesprochen gegensätzlich funktionierende Hemisphären, wir sind eben nicht aus einem Guss gemacht und verfügen oftmals über widersprüchliche oder anders ausgedrückt ergänzende Eigenschaften. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. In jedem Menschen gibt es minderwertige und großartige Anteile. Das ist NORMAL.
Depression ist aber eben auch das Resultat der Unterdrückung (durch Andere) der eigenen Wesensnatur. Das Umfeld hat starken Einfluss auf die eigene (Persönlichkeits-)Entwicklung. Wir sind abhängig durch die Unterstützung unseres Umfeldes. Meistens werden aber ungesunde Abhängigkeiten in Form von Kollisionen erzeugt. Wer hier nicht mitmacht, hat ein Problem und wird schnell zum Außenseiter.
Last but not least: Wo !iegen die Schwächen von Bärbel Wardetzki? Keine Schwächen zu zeigen? Lebt sie ihre Schwäche ausschließlich über ihre Klienten aus?
Ich würde mich freuen, wenn Sie die kritischen Anmerkungen auf Ihrer Homepage veröffentlichen würden.
Dagmar Mehler (Samstag, 17 Juni 2017 10:26)
Liebe Jutta,
danke für deine wertvollen Hinweise zu unserem blog Artikel.
Aus meiner menschlichen Erfahrung heraus kann ich dir zustimmen. Es ist genauso wie du es beschreibst. Bei allen Menschen liegen narzisstische Störungen vor. Es gibt jedoch mehrere Stufen, bis hin zum krankhaften Narzissmus.
Auch kann ich dir deiner Vermutung zustimmen, dass die Autorin Bärbel Wardetzki wohl selber unter einer narzisstischen Störung leidet. Der Mensch will wohl nicht selten in einem Buch oder auch in einem Beruf seine eigenen Störungen bearbeiten. Ich sehe den Splitter in Auge eines anderen doch den Balken vor meinem eignen Auge den sehe ich oft nicht, das ist menschlich.
Auch die Aussage über Depressionen kann ich bestätigen, die ich selbst durchlebt habe und somit aus eigenen erleben sprechen kann. Es ist genauso wie du es beschreibst. Deine Wahrnehmung ist da exzellent und wundervoll in Worte gefasst.
Das die Welt nicht gerne über Gefühle spricht und diese am liebsten unter den Teppich kehren würde ist auch vollkommen richtig. Der Grund sei mal dahin gestellt, es hat bei Menschen viele Gründe wieso sie nicht über ihre Gefühle sprechen wollen. Die „Masken“, die Menschen tragen, sind oft zum Selbstschutz, ansonsten hätten sie das Gefühl nicht überleben zu können.
Daher wird auch nicht so gerne zugegeben, wenn ich unter Burn Out/Depressionen leide, die Masken würden anfangen zu bröckeln.
Auch wie du schreibst, dass es Stärken und Schwächen in jedem Mensch gibt ist richtig, die es zu akzeptieren gilt.
Die Unterdrückung die du ansprichst ist es, was den Menschen in eine Depression kommen lässt, auch richtig.
Jetzt aber kommt der Punkt, wo der Mensch aufhorchen möchte. Das Umfeld schreibst du hat einen starken Einfluss auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Genau da ist der Ansatz, wo der Mensch anfangen muss zu hinterfragen; wieso hat mein Umfeld diesen Einfluss auf mich und wie kann ich das verändern, dass andere Menschen solch einen Einfluss haben, der mich krank macht?
Wo ich dir wiedersprechen muss ist, wir sind abhängig durch die Unterstützung anderer Menschen. Wir sind eben nicht abhängig, da liegt der Irrtum und was die Menschen krank sein lässt.
Wie du schon andeutest es gibt ungesunde Abhängigkeiten. Alle Abhängigkeiten von Menschen sind ungesund, ALLE. Vielleicht lässt die Angst ein Außenseiter zu sein nicht zu, wirklich unabhängig von Menschen zu sein. Doch meine Erfahrung sagt, es gibt einen wesentlichen Grund wieso der Mensch denkt er muss dem Menschen gefallen, nämlich den, geliebt und anerkannt zu sein, weil ich meine Identität in mein Mensch sein sehe, was ich kann, was ich bin und wer ich bin.
Wir wissen, dass es wesentlich ist, seine wahre Identität zu finden und da gibt es zwei Wege, den menschlichen und den göttlichen Weg.
Gehe ich den menschlichen Weg, gehe ich den Weg, den Bärbel Wardetzki wohl geht und ich dreh mich endlos im Kreis.
Gehe ich den göttlichen Weg der macht mich frei, frei von der menschlichen Abhängigkeit.
HERZLICH(S)T
Dagmar
Silvana (Freitag, 18 August 2017 01:34)
Jeder ist ein Narzisst. Jeder Mensch hat Bereiche, bei denen er selbstbewusst ist und Bereicbe, bei denen er unsicher ist. Menschen mit Kontakt zu ihren Gefühlen spüren die eigene Unsicherheit, währenddessen Menschen ohne Kontakt zu ihren Gefühlen keine Unsicherheit verspüren, stattdessen damit wohl eher risikofreudig sind. Das hat nichts mit Frau oder Mann zu tun, obwohl die Rollen klar verteilt sind. Und es hat auch nichts mit oberflächlichen Gefühlen zu tun, die soweit verbreitet sind. Die Gesunden werden inzwischen als krank abgestempelt und die Mehrheit als gesund dargestellt.
Dagmar Mehler (Freitag, 18 August 2017 11:38)
Liebe Silvana,
gerne Antworte ich auf deinen Beitrag aus meiner Sicht.
Der weibliche und männliche Narzissmus bezieht sich darauf, dass der Narzissmus sich einmal in Unterwürfigkeit (weiblicher Narzissmus) zeigt und bei einem anderen in Grandiosität (männlicher Narzissmus). Es ist nicht Geschlechterspezifisch nach dem Motto: das eine bekommen nur Frauen oder nur Männer. Frauen leiden unter männlichen Narzissmus und Männer unter weiblichen Narzissmus.
Definition von Narzissmus
Mit dem Begriff „Narzissmus“ ist die Eigen- oder Selbstliebe gemeint, die ein Mensch in übertriebener Weise für sich empfindet. Narzissmus steht für die auffällige Selbstverliebtheit eines Menschen und die damit einhergehende übertriebene Selbstbezogenheit.
Dieser Mensch befasst sich nur noch mit sich selbst und interessiert sich nicht für andere. Er überschätzt sich maßlos und hat eine überzogene Anspruchshaltung. Die ständige Gier nach Bewunderung, eine enorme Empfindlichkeit gegenüber Kritik an der eigenen Person sowie ein völliger Mangel an Einfühlungsvermögen gegenüber seinen Mitmenschen kennzeichnen den Narzissten in besonderer Weise.
Beim Narzissmus sind das Gleichgewicht zwischen Altruismus und Egoismus, Achtung und Rücksichtslosigkeit, gesunder Sensibilität und Kränklichkeit sowie das Empfinden des Selbst- und Fremdwerts gestört. Die eigene Person wird hoffnungslos überbewertet, während alle anderen Personen entwertet werden.
....Fortsetzung auf nachfolgenden Eintrag
Dagmar Mehler (Freitag, 18 August 2017 11:39)
....Fortsetzung
Hinweis zu der Behauptung dass wir alle Narzissten sind, was ich auch bestätigen kann.
Hier der Unterschied zwischen gesunder Narzissmuss und kranker Narzissmus.
Gesunder Narzissmus
Dabei ist der gesunde Narzissmus vom krankhaften Narzissmus zu unterscheiden. Im rechten Maß sind die genannten Grundeigenschaften keineswegs schädlich oder gar krankhaft. Jeder Mensch benötigt ein gesundes Maß an Selbstliebe. Er sollte in der Lage sein, sich selbst in positiver Weise zuzuwenden und seine eigenen Bedürfnisse spüren und beachten. Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstbewusstsein sind die Voraussetzung für eine stabile Persönlichkeit, die kraftvoll ein erfülltes Leben führen möchte.
Solche Menschen behalten ihr stabiles Selbstwertgefühl auch dann, wenn sie Rückschläge, Niederlagen oder Kritik erfahren. Positiv narzisstische Menschen haben eine harmonische Ausstrahlung, ruhen in sich selbst und wirken ausgeglichen. Sie strahlen Verbindlichkeit und Wärme aus, sind gefestigt und stehen zu ihren Überzeugungen. Sie können geben, gleichermaßen aber auch nehmen. Sie sind tolerant und verständnisvoll anderen gegenüber, bleiben standfest und haben ein gesundes selbstbewusstes Auftreten ohne jegliche Form der Überheblichkeit. Sie sind stolz auf die eigenen Leistungen und freuen sich über das Erreichte.
Ehrgeiz, selbstbewusstes Auftreten und Durchsetzungswille allein entsprechen nicht der Definition von Narzissmus. Das Streben nach Selbstverwirklichung und Anerkennung ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, das manchmal allerdings allzu schnell mit einseitigem Egoismus oder Arroganz gleichgesetzt wird.
Hier muss man aber, will man den Narzissmus richtig verstehen, sehr sorgfältig differenzieren. Ohne die konstruktive Seite dieser Energie kann menschliches Zusammenleben nicht funktionieren. Gesunder Narzissmus ist der Motor jeder Entwicklung, Leistungsfähigkeit, Widerstandskraft, Kreativität und jedes Fortschritts Krankhafter Narzissmus.
Der krankhafte oder auch negative Narzissmus zeichnet sich dadurch aus, dass die betreffenden Menschen vorwiegend sich selbst zugewandt sind, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche konzentrieren, lieber nehmen als geben, wenig bis gar keine Empathie aufbringen und sich selbst gerne als Mittelpunkt des Geschehens betrachten.
Da sie ein schwaches Selbstwertgefühl haben, sind sie auf ständige Bestätigung von außen angewiesen. Bleibt diese Zufuhr aus, kommt es zu erheblichen Problemen in zwischenmenschlichen Bereichen. Narzissten sind auf sich selbst bezogene Menschen, die andere vernachlässigen und wenig beachten. Der Eigennutz geht ihnen über das Gemeinwohl. Wenn sie lieben, dann nur, um selbst geliebt zu werden.
In seiner negativen Form ist der Narzissmus die Ursache von Hass, Neid, Eifersucht, Kränkungen und Streit. Und in der bösartigen Form ist er die Ursache von Gewalt, Verbrechen und Krieg. Der negative Narzissmus ist eine echte Herausforderung in Umgang mit Narzissten und in zwischenmenschlichen Verbindungen. Er ist meist der Nährboden für unangenehme Auseinandersetzungen, unüberwindbare Konflikte, Feindschaften und Straftaten.
Letztendlich hat aber jeder Mensch narzisstische Züge, was auch vollkommen richtig und gesund ist. Schwierig wird es, wenn diese massiv und in extrem übersteigerter Form ausgelebt werden. Krankhaft und problematisch wird der Narzissmus erst dann, wenn ein Betroffener entweder selbst darunter leidet, weil er ständig bei anderen Menschen aneckt und ausgegrenzt wird, oder sein Umfeld unter ihm leiden muss, weil er keinerlei Rücksicht auf andere nimmt.
Die Bandbreite für den Ausprägungsgrad von Narzissmus kann in grober Form so aussehen:
1. Gesunder und natürlicher Narzissmus in selbstbewussten Menschen
2. Narzisstische, situationsbedingte Reaktionen bei ansonsten normalen Menschen
3. Eine ausgewachsene narzisstische Persönlichkeitsstörung (krankhaft)
4. Bösartiger Narzissmus (extremste Form)
HERZLICH(S)T
Dagmar