Mit diesem Artikel starte ich in die Serie “Radikale Liebe” und will mit euch darüber sprechen, was “Radikale Liebe” aus Sicht der Bibel bedeutet und warum ich in der Überschrift behaupte sie sei “notwendiger denn je...”... Schaue ich mich in den Kreisen der Gemeinde Gottes so um, begegne ich tausenden von Methoden, Theologien, Ideologien und was es nicht noch gibt, um endlich „erfolgreich“ Christ zu sein oder um der Beziehung zum „personalisierten“ Gott individuell Ausdruck zu verleihen…

(siehe auch unseren Artikel "Wer ist ein echter Christ und wer ist ein falscher Christ")

„Erfolg“…das wollen ja alle

… Und den verspricht man uns auch auf dem schnellsten und besten Weg: „10 Tipps zu einer guten Ehe“. „5 Tipps für den perfekten Liebhaber“, „Die perfekte Frau – SO wird jeder Mann sie lieben“ und etliche Sprechblasen mehr.  Jeden Monat neu am Kiosk…das Geheimnis des Lebens, erklärt auf Bildzeitungsniveau inklusive Horoskop, weil dir die Sterne ja sagen wer du bist und ob du heute endlich im Lotto gewinnst…

Jetzt muss sich das ganze natürlich nicht nur gut anhören…man braucht ja auch „messbare“ Ergebnisse und große Gefühle…alles muss „groß“ und „viel“ und „krass“ und „laut“ sein… Das haben auch „Christen“ längst verstanden und folgen treu dem Trend der Zeit…. Massenbekehrung, Massenkonzerte, gefüllte Kassen und ein strahlendes Zahnpastalächeln auf den Gesichtern…das ist der Sinn des Lebens…das scheint überhaupt das einzige Ergebnis zu sein, dass zählt…denn…wenn deine Gemeinde nicht groß und modern und Party ist, dann habt ihr nicht Gottes Segen, dann ist das kein gutes Ergebnis… Erfolg entscheidet – eine neue Reformation hat schon längst das Antlitz der meisten Gemeinden für immer verändert - Sola Erfolg, Sola Gefühle, Sola Spaßfaktor, Sola Mitgliedszahlen, Sola Umsatz...

Dafür sind Christen gestorben…damit wir endlich mal aus unseren Löchern kommen…endlich der Welt Tür und Tor öffnen…man kann ja nicht einfach so weitermachen, wie die letzten 2000 Jahre…das wäre ja Rückständig…hat denn Gott noch niemand gesagt das wir jetzt im 21. Jahrhundert leben !?

Und auch was den „personalisierten“ und individuellen Gott angeht, habe ich manche Verirrung gesehen und erlebt, die oft weit weg von allem was „christlich“ ist existiert, sich aber trotzdem gerne mit dem Namen des Höchsten schmücken möchte… Gott ist einfach immer das, was du gerade brauchst, oder wie du Ihn brauchst, grenzenlose Freiheit, weil dich Gott ja so liebt…

Was soll das!?

Als ich mich vor Jahren, in einer kleinen 15 Mann Gemeinde auf den Weg des Glaubens gemacht habe, war die vielleicht prägendste Frage: „Was soll das!?“ Ich habe die unterschiedlichsten Gemeinden und Sekten erlebt und erfahren, von Freikirche über BfP, über YWAM und Landeskirche...oft begleitet von den skurrilsten Ereignissen und vielen fehlgeleiteten Menschen und vor allem auch Opfern… Ich rede nicht von den täglichen kleinen Kämpfen, die wir zu führen haben…von unseren Lügen und Verletzungen, mit denen wir im Gebet und in der Wahrheit ringen um frei zu werden. „Fehlgeleitet“…das heißt das diese Menschen in einer Wirklichkeit leben, die fern ist von jeder biblischen oder alltäglichen Wirklichkeit… ...Kleine Mädchen bei denen „Harry Potter Geister“ ausgetrieben wurden, bis sie in Eimer gekotzt haben… ...„geistige Kampfführung“ gegen die „Oberdämonen“, die verschiedene Städte und Kontinente beherrschen, ja man kannte die Dämonen sogar beim Namen, denn Gott hatte ja dem ein oder anderen etwas gesagt, ein Bild gegeben oder prophetisch geredet… ...Zittern, umfallen, stammeln und Trance als Zeichen der wahren Gläubigen, des Geistes und der Kraft…alle machen mit – keiner möchte nicht dazugehören, jeder will zeigen wie sehr er doch berührt worden ist, wie gesegnet und gesalbt man doch sei…

”Gott hat mir gesagt das”...wenn die Stimme in deinem Kopf immer genau weiß was Gott gerade für dein Leben will...das sollten wir schleunigst unseren Kindern beibringen... “Mama wie treffe ich Entscheidungen !?” “Hör auf dein Herz...du musst nur lernen Gottes Stimme zu hören und du wirst wissen was du zu tun hast...”...klingt logisch...so ziehe ich mündige und verständige Christen heran...

...Totale Abhängigkeit von geistigen Häuptern, von Papst und Ver-Führern, von „Lehrern und Hirten“ und immer begleitet von den üblichen Versprechen: ...Gesundheit, Schönheit, Wohlstand…

Nochmal: Ich rede hier nicht von den kleinen alltäglichen Kämpfen mit uns und unserem Nächsten... Ich rede von einem systematischen und professionellen Aufbau von Strukturen und Denkkonstrukten in denen Menschen aufwachsen und vielleicht für immer geprägt, in die Welt gehen und an dem wahren Gott und seinem Wort vorbei leben, weil sie Ihn nie wirklich kennengelernt haben und nur Glauben können, was man ihnen Jahrelang erzählt hat, aber nicht Glauben was geschrieben steht, oder damit angemessen umgehen könnten…. Diese Menschen treffen Entscheidungen anhand von “prophetischen” Bildern, Gefühlen und Versprechungen die man ihnen macht – Denn sie wissen es nicht besser, haben vielleicht nie anders gelebt, kennen keine Alternative… Totale Abhängigkeit und Unsicherheit trifft auf Wichtigtuer und Fantasterei… Das ist nicht das Fundament in Christus – das ist der Sand den die Wellen fortspülen werden...

Erst war ich distanziert und unsicher…dann wütend und entschlossen… - „Was soll das!?“ – habe ich MICH gefragt…habe ich IHN gefragt und Antworten in seinem Wort gesucht….

Schleichend…subtil...und unter einem Deckmantel der totalen, moralischen Toleranz, schleicht sich aber schon die nächste Schlange ein… Verfehlungen, Verführungen und Abgründe die nicht so offensichtlich sind…

"Die Hütte der "Sehnsuchts-Jesus" oder der "Management-Jesus"

Der „liebe Gott“ im Gewand einer schwarzen Frau die im Wald in einer Hütte lebt und in drei Sätzen die Welt erklärt…(Die Hütte) Der „Sehnsuchts-Jesus“ der dir Liebesbriefe schreibt und dein nächtlicher Tröster und Liebhaber sein will…(Sarah Young) Der „Management-Jesus“ mit seinen „Königreichsprinzipien“…. …das klingt gut…das klingt nach Erfolg…aber nicht nach dem Messias der uns auffordert uns selbst zu verleugnen und nachzufolgen… (siehe dazu auch unseren Artikel "Der geistliche Kampf der Menschheit und ihre Auswirkungen")

Auch ist Jesus nicht länger das Ende der Religion, sondern ein sinnstiftender „All-Parteien-Jesus“, der es gerne mit jeder Religion macht und uns sagt das „Der Weg, die Wahrheit, das Leben“ gar nicht so ernst gemeint war… Jesus der politische Idealist - zur „Eine Welt Regierung“, spendiert uns Jesus die Ökumene und eine „Eine Welt Religion“ – jeder darf mitmachen, alle beten ja den selben an, alle haben das selbe Ziel...

Da dürfen natürlich auch „Neoliberale“ Religionen nicht fehlen, „mixed pickles“ für alle, für jeden etwas dabei… Ein „Chrislam-Jesus“ z.B.: Christen die Lehren das man auch Moslem UND Christ sein kann… Tu was du willst, lebe deine Religion, dafür ist Jesus auch gestorben… Der „Homo-Jesus“: Homosexuelle „Christen“…kein Problem, jeder wie er will… Hauptsache die Ziel- und Altersgruppe zieht mit und die Fans bleiben erhalten… Hillsong macht es vor…Über die Jahre ist eine Bewegung entstanden die sich nicht allein mit Jesus identifiziert, sondern mit dem „Hillsong Jesus“, der auch dafür einsteht das homosexuelle Paare an ihren Universitäten gemeinsam leben und lernen können… Sieht die Bibel das anders, oder ein Bruder der mahnt, hast du als echter Hillsong Fan ein riesen Problem: Entscheidest du dich nach Gottes Wort zu leben und zu handeln, kannst du nicht mehr zu Hillsong gehören…und vor allem bei Jugendlichen ist die Identifizierung mit dieser oder ähnlichen Gruppen und Produkten so stark, dass man diese Identität nicht aufgeben kann und will und deshalb auch das Wort verwirft, weil man den Preis nicht zahlen möchte – denn Hillsong – das fühlt sich gut an, hier fühle ich mich wohl, hier bin ich unter meinesgleichen…

Oder der „Emo-Jesus“: Das oft gehörte „Ich brauche die Bibel nicht, ich weiß doch was ich fühle“ steht hier im Mittelpunkt – “einen Gott der sich nicht gut anfühlt, will man nicht” (Todd White). Wir brauchen die Bibel nicht, wir brauchen den Geist, das Feuer, den Spirit, eben das gute Gefühl und die Euphorie die uns sagt: „Gott liebt mich“ – weil ich mich so fühle… Das klingt alles immer so toll, so menschlich, so mitfühlend… Aber die Wahrheit sieht ganz anders aus… Halten wir das fest… Das was wir denken, ist oft auch das was wir tun und das was wir tun, schafft unsere Identität. Unsere Klamotten, ein bestimmter Lifestyle, die Musik die wir hören und die Menschen und Gruppen mit denen wir uns umgeben, verraten wer wir sind, vielmehr machen wir sie zu einem Teil unseres Lebens und damit zu einem Teil unserer Selbst. Es ist doch so: Wenn ich sage „Ich bin Links“, dann kann ich nicht gleichzeitig „Rechts“ sein… …dass schließt sich aus…

Ehemann sein ist Lebenszweck und Identität als Mann und Mensch mit hoher Verantwortung

Wenn ich „Ja“ zu einer Frau sage, ist das gleichzeitig ein „Nein“ zu jeder anderen Frau der Welt…. „Ehemann“ sein…das ist ein Lebenszweck und Mittelpunkt…deine Identität als Mann und als Mensch… Christ sein hat auch immer etwas mit Identität zu tun… Muslim sein oder Homosexualität auch… Wenn ich sage „Ich bin Schwul“, dann, weil ich mich damit identifiziere… Schwul zu fühlen ist Teil meiner Identität, die ich vor allem dadurch erschaffe das ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihe indem ich sie lebe… Wenn ich sage „Ich bin Muslime“, dann, weil ich mich damit identifiziere und lebe was es heißt „Muslime“ zu sein… Zu behaupten man wäre Christ UND Muslime, ist schier eine Identitätskrise. Ich kann nicht Ehemann sein und gleichzeitig eine andere Frau lieben und mit ihr leben… Ich kann nicht linksorientierte Politik betreiben und dann rechte Parteien wählen… Ich kann nicht sagen “Ich bin ein Kind Gottes” und dann bewusst und wiederholt gegen den Willen meines Vaters handeln... Das ist sicher nachvollziehbar…

Wenn wir uns Gott zuwenden, wenden wir uns von der Welt ab...

Wenn wir uns Gott zuwenden, wenden wir uns von der Sünde, von unserem alten Leben und Denken ab... Du kannst dein altes Leben nicht mitnehmen und beides haben… Gott ruft dich DURCH sein Wort, Er ruft dich IN sein Wort und durch Jesus der das Wort ist, in eine Beziehung zu Ihm als Vater - und er gibt dabei auch ganz klare Spielregeln vor… Das mag ich – Das mag ich nicht Das will ich – Das will ich nicht Auf nichts anderem bauen wir doch in unseren eigenen, weltlichen Beziehungen… Du hast dich in einen Menschen verliebt und du wirst nun in allem was er sagt und tut, ein „Das will ich – Das will ich nicht“ sehen und finden und wissen, was diese Beziehung braucht um zu funktionieren und ob es eben genug gemeinsame Nenner und Ziele gibt damit diese Beziehung gelingt und leben kann.

Wenn wir uns Gott unserem allmächtigen Schöpfer zuwenden gilt ein anderer Maßstab

Du und deine Beziehungen vereinbaren gemeinsame Spielregeln und Grundlagen für den gemeinsame Weg und das gemeinsame handeln. So toll dieses Beispiel sein mag, ist es doch weit von unserer Beziehung zu GOTT entfernt – dem allmächtigen Schöpfer des Universums - hier gilt ein ganz anderer Maßstab... ER hat uns zuerst geliebt und will unser bestes: - deshalb ruft er uns, deshalb gibt er uns sein Wort – um uns vor Schaden zu bewahren und uns Grundlagen für ein erfülltes Leben zu geben und aber vor allem auch Grundlagen für eine Beziehung zu IHM. Und da gibt es keinen Verhandlungsspielraum.... Er spricht – und sein Wort ist Gesetz, ist Maßstab ist Ordnung und Gerechtigkeit. Und wenn du diese Beziehung willst... – dann nur zu SEINEN Spielregeln – NIEMALS zu deinen….Amen !

Psalm 50 “...zum Gottlosen spricht Gott: "Was hast du von meinen Geboten zu reden und nimmst meinen Bund in deinen Mund, da du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich? ...Das tust du und ich schweige; da meinst du, ich sei so wie du. Aber ich will dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen....Begreift es doch, die ihr Gott vergesset, damit ich nicht hinraffe, und kein Retter ist da!”...

Identität in Christus – das bedeutet Christus in uns – Hoffnung der Herrlichkeit, dass bedeutet in das Bildnis seines Sohnes und seiner Herrlichkeit verwandelt zu werden. Und ein Kind das seinen Vater liebt, wird auch tun was der Vater sagt, denn erst dadurch wird es dem Vater gleich….

Identität in Christus – das bedeutet zu verstehen wer wir vor Gott sind und wer wir vor Ihm sein sollen. Wer sich mit Christus identifiziert, der ist auch mit Ihm gestorben und kann sein altes Leben nicht behalten, nicht mitnehmen, nicht retten, denn: „Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren“ spricht der Herr… Amen !

(Text: Christian Thomaßen – DANKE an unseren Glaubensbruder für die Erlaubnis es hier zu Veröffentlichen)

HERZLICH(S)T

Klaus und Dagmar

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