Wissen zählt. Exaktes, fundiertes Wissen. Hieb- und stichfest muß es sein. Glauben ist nicht gefragt, ist altmodisch, hoffnungslos überholt. So oder ähnlich kann man es hören.
Sie fragen jemand: »Wann fährt der Schnellzug nach München?« Und Sie bekommen zur Antwort: »Ich glaube, gegen 9.00 Uhr.«
Damit können Sie nicht viel anfangen. Sie gehen zum Bahnhof und sind als vorsichtiger Mann schon kurz vor 9.00 Uhr dort. Aber Sie haben Pech. Der Zug fuhr schon um 8.53 Uhr. Sie können gerade
noch den letzten Wagen verschwinden sehen. Aber das nützt Ihnen nichts. Der Zug ist weg. Was Ihnen gefehlt hat, ist die genaue Information: Abfahrt des Schnellzuges nach München um 8.53 Uhr von
Gleis 12.
Ein anderes Beispiel: Da ist einer in einem Raum gefangen. Er ist gekidnappt worden und wird hier bewacht. Die Fenster sind dicht verhängt. Der Raum ist durch eine Neonlampe beleuchtet. Schon tagelang ist er hier. Er kennt sein Verließ ganz genau. Breite, Länge und Höhe, jeden Nagel in der Wand kennt er. Das ist exaktes Wissen. Alles andere weiß er nicht. Er weiß nicht, wie es draußen oder im Stockwerk darüber aussieht. Manchmal meint er, dort ein Radio zu hören. Es kann aber auch ein Fernsehgerät sein. Dann und wann hört er ein leises Motorengeräusch. Vielleicht ist ein Heimwerker an der Arbeit? Vielleicht eine Frau, die an einer Nähmaschine näht? Irgendwo läuft Wasser. Dann ist es wieder still. Er hört Stimmen und Schritte. Es könnte eine Familie mit kleinen Kindern sein. Aber Genaues weiß er nicht. Es sind alles Vermutungen. Das ist die landläufige Vorstellung von Glauben: Nichts Genaues wissen, nur ein vages Vermuten.
Genau das erleben wir tagtäglich: Ich »glaube«, daß morgen schönes Wetter sein wird. Das heißt, ich weiß es zwar nicht genau, aber ich nehme es an. Vielleicht regnet es auch in Strömen. Dann habe ich Pech gehabt.
Im Hinblick auf das Wort »glauben« hat in der deutschen Sprache eine geradezu fatale, den ursprünglichen Sinn entstellende
Fehlentwicklung stattgefunden. Deshalb müssen Sie jetzt ganz bewußt zur Kenntnis nehmen: Die Bibel meint etwas ganz anderes, wenn sie von glauben redet!
Glauben ist keine Glatteis-Situation
Glauben im Sinne der Bibel ist kein Vermuten und kein ungenaues Ahnen, kein Nicht-Wissen, kein Gefühl oder etwas Ähnliches. Glauben im Sinne der Bibel ist keine Glatteis-Situation, bei der ich im nächsten Moment ausrutschen kann. Der Glaube ist vielmehr der stärkste Gewißheitsgrad. Der Glaube ist eine feste Überzeugung. Und das Wort Gottes stellt rundheraus fest: »Unser Wissen ist Stückwerk« - und fährt dann fort: »Nun aber bleibt Glaube!« Aber es denke nun keiner, die Bibel würde Wissen und Verstand gering achten. Wenn die Bibel zum Glauben auffordert, dann fordert sie nicht dazu auf, daß wir unseren Denkapparat ausschalten. Gott hat mir nicht meinen Verstand gegeben, um mich nun aufzufordern: Gib das Denken auf! Mein Verstand erfüllt ja gerade den Zweck, Denkarbeit zu leisten.
Echte, gute Denkarbeit und nichts anderes. Gott hat mir ja auch die Ohren gegeben, nicht um damit zu sprechen, zu sehen oder zu wackeln. Sondern: »Wer Ohren hat, zu hören, der höre!« Das ist sein Wille. Also soll ich mit meinen Ohren hören, nicht nur akustisch, sondern richtig hin-hören, was Gott mir zu sagen hat.
Und mit meinem Verstand soll ich denken, nachdenken, und zwar gottgemäß. Der Glaube, den die Bibel meint, macht mich deshalb nicht intellektuell unwahr. Der biblische Glaube fordert mir keine Aussagen ab, die ich als denkender Mensch nicht machen könnte und dürfte. Deshalb hindert der Glaube auch nicht meine Denkarbeit. Der Glaube steigert sie. Aber: Nicht durch Denken werde ich errettet, sondern allein durch den Glauben.
Wie viele haben sich an diesem »Stein« verschluckt: Glauben ist überholt. Glauben ist unzumutbar für den modernen
Menschen. Dabei ist es ganz anders. Glauben ist nicht weniger wert als Wissen. Glauben ist etwas anderes. Glauben ist mehr.
Glauben ist mehr als »graue Masse«
Denn der Glaube ist meinem Verstand weit überlegen. Warum? Er steht schon deshalb über meinem Verstehen, weil ich — wenn ich ehrlich nachdenke - einsehen muß, wie letztlich begrenzt meine intellektuellen Möglichkeiten sind. Die Menge an »grauer Masse«, Gehirn genannt, die mir mein Schöpfer als Kapital mitgegeben hat, um damit zu wirken, ist ein großartiges Kapital. Aber im Vergleich zu den Höhen der in seinem Wort geoffenbarten Weisheit ist dieses Kapital nur eine kleine Anzahlung. Ich darf und soll meinen Verstand benutzen, um zu denken— bis an die Grenzen des Möglichen—, aber ich soll auch ehrlich genug sein, die Grenzen zu erkennen.
»Ich weiß, daß ich nichts weiß«, so hat es ein kluger Philosoph des Altertums ausgedrückt. Und so preise ich Gott dafür,
daß ich in seinem Wort eine Höhe finde, an die mein Verstand nicht im Entferntesten heranreicht. Und eine Tiefe, die ich niemals zu ergründen vermag. Das macht meinem Glauben nicht die geringsten
Schwierigkeiten, sondern es bestärkt ihn.
Es wäre mehr als töricht, wenn ich etwas, was ich nicht verstehe, einfach ignorieren würde. Lassen Sie mich ein Beispiel aus der modernen Naturwissenschaft bringen. Die Elektronen — auch Elementarteilchen genannt — sind die elementaren Bausteine der Atome und Moleküle und damit aller Materie schlechthin. In der modernen Physik spielt das Erforschen dieser Elektronen eine enorme Rolle. Und nun kommt das Erstaunliche: Obwohl man die physikalischen Eigenschaften der Elementarteilchen messen kann, obwohl man sich wie nie zuvor mit diesen Vorgängen im Allerkleinsten befaßt, kann bis heute keiner schlüssig sagen, was eigentlich ein Elementarteilchen ist. Kurz gesagt, dieses Elektron, das unsere Physik letzten Endes ausmacht, ist bis jetzt nicht eindeutig definierbar.
Wäre es nicht mehr als töricht, nun den Schluß zu ziehen: weil ich gar nicht weiß, was ein Elementarteilchen ist, deswegen werfe ich alles, was damit zusammenhängt, über Bord? Kein vernünftiger Mensch wird so handeln. Denn Elementarteilchen sind erfahrbar. Sie sind da. Wenn auch meinem Verstehen Grenzen gesetzt sind, so werde ich Tatsachen als solche akzeptieren. So sind auch das Wort Gottes und der Glaube Tatsachen, erfahrbare Tatsachen.
Verstehen Sie jetzt, weshalb Glaube nicht weniger wert ist als Wissen, sondern mehr? Das gilt auch im Hinblick auf Tatsachen im Worte Gottes, die wir mit unserer »grauen Masse« nicht erklären können.
So gibt es manche Dinge, die ich nicht verstehe, aber doch daran glaube. Vielleicht verstehen Sie nicht viel oder gar
nichts von Höherer Mathematik, von der Differential- oder von der Integralrechnung? Aber ich kann Ihnen versichern: Sie können daran glauben. Sie stimmt.
Auch der Atheist glaubt
Glauben, das heißt ganz allgemein nichts anderes, als daß ich auf irgendjemand oder irgendetwas mein Vertrauen setze. Und in diesem weitesten Sinne glaubt jeder. Auch der Atheist. Jeder vertraut auf irgendjemand oder irgendetwas. Und in jedem Falle geschieht etwas völlig Gesetzmäßiges: Diese Macht, der ich mich anvertraue, einerlei, ob einer Ideologie, einem Menschen oder einer Sache, diese Macht beginnt, über mein Leben zu verfügen.
Sie setzen sich in einen Jumbo-Jet. Die Maschine rollt zur Startbahn. Und nun haben Sie sich der »Macht« Flugzeug ausgesetzt. Sie sind der Maschine verhaftet, völlig hinein verhaftet. Alles, was jetzt der Maschine passiert, das geschieht auch Ihnen. Fliegt die Maschine sicher nach New York, dann sind Sie in sieben Stunden dort.
Ich denke, Sie verstehen das Beispiel: Wenn Sie sich dem Jumbo anvertrauen, und er bringt sie sicher nach New York, dann
haben Sie etwas Vergleichbares erlebt, was die Bibel »Glauben« nennt. Sie haben ganz handfest erfahren, wie eine andere Macht, eine andere Wirklichkeit, über Ihr Leben verfügt hat. Sie waren
nicht mehr Ihr eigener Herr. Sie waren an das Flugzeug gebunden. Die großartige Erfindung namens Flugzeug hat über Sie wie über einen Gefangenen verfügt. Sie hatten zum Beispiel dieselbe
Geschwindigkeit wie das Flugzeug. Sie flogen nämlich mit annähernd 1000 Stundenkilometern in einer Höhe von 10 000 Metern. Und Ihre Chancen, nach Amerika zu kommen, hingen ganz und gar von der
technischen Apparatur ab, der Sie sich anvertraut hatten. Am Beispiel des Flugzeugs erkennen Sie deutlich, daß die Macht, der Sie sich ausliefern, über Ihr Leben bestimmt.
So gibt es Menschen genug, die sagen: Wir erwarten die Erfüllung unseres Lebens vom Geld. Und folglich öffnen sie sich der Macht des Geldes. Sie stellen ihr ganzes Leben auf Geld ein. Ihr Sinnen und Trachten kennt nur eins:
Geld. Die sichere Folge wird sein, daß der Mammon das ganze Leben dieser Leute beherrscht. Und das brauchen keineswegs nur reiche Leute zu sein.
Ein anderer öffnet sich ganz seinem Beruf, seinem Hobby, seinen Leidenschaften. Was wird die Folge sein? Er gerät unter die Macht dieser Dinge. Wieder ein anderer öffnet sich irgendeiner Ideologie.
Ein anderer befaßt sich mit okkulten Phänomenen, mit dem Horoskop, mit Yoga oder was auch immer. Was wird die Folge sein? Diese Ideen und geistigen Mächte werden Gewalt über sein ganzes Leben gewinnen. Sie werden sein Leben gestalten.
Es lohnt sich, hier einmal stillzustehen. Denken wir einmal darüber nach: Was hat eigentlich mein Leben gestaltet? So naiv sein und behaupten: Ich gestalte die Dinge! können nur Leute, die nicht nachdenken.
Der Apostel Paulus konnte sagen, daß er von Jesus Christus ergriffen war (Philipper 3, 12). Jeder ist von jemand oder etwas ergriffen. Fragen wir uns ernstlich: Wer hat mich ergriffen? Wer hat mich im Griff?
(Auszug aus dem Buch:…Der uns den Sieg gibt – Autor: Friedhelm König)
HERZLICH(S)T
Klaus und Dagmar
Gerne kannst Du die Kommentarfunktion für dich am Ende der Seite Nutzen.
Möchtest Du von den Beiträgen aus unserem blog zeitnah informiert werden, so abonniere unseren blog über den RSS Feed.
Liebe Leser,
Wer das Thema interessant findet, den bitten wir diesen Artikel weiter zu verbreiten, damit möglichst viele Menschen informiert werden. Bitte verlinken / teilen Sie diesen Artikel auf den sozialen Netzwerken mit Ihren Freunden oder leiten Sie den Artikel per Email an Freunde und Bekannte weiter. Vielen Dank.
Folgende Beiträge könnten dich vielleicht auch interessieren:
Wer gehört zur Gemeinde Jesus Christi?
Die wahre Geschichte der Menschheit - Entstehung, Abfall, Errettung
Die Autoren
Klaus und Dagmar Mehler betrachten sich als Wegbegleiter in ein neues BEWUSST-SEIN. Es ist der Wandel vom MENSCHLICHEN Bewusstsein zum GEISTLICHEN Bewusstsein.
Sie tragen mit Ihren blog-Artikeln zur Aufklärung bei und unterstützen mit Ihren Coachings, Seminaren und Vorträgen, Einelpersonen, Paare und Familien in Sachen Konfliktmanagement.
Sie bringen somit geistliches Leben in den menschlichen Alltag.
Zusätzlich bieten Sie kostenlose Glaubensgespräche an. Diese werden vor oder nach den Coaching gerne in Anspruch genommen.
Durch Ihren starken Glauben an Gottes Wahrheit, wurden Ihnen über die Jahre auch die Irrwege der Menschheit durch Gott Offenbart, um so zukünftig die Belange Ihrer Klienten verstehen zu können und die Fähigkeit zu besitzen diese auch dort abzuholen wo sie gerade stehen. In diesem Zusammenhang haben Sie auch ein Glaubensbekenntnis am 21.02.2015 abgegeben.
Kommentar schreiben